Marienverehrung

Der allmächtige Gott hat in seiner absoluten Freiheit, die Jungfrau Maria zum Gefäß seines Erbarmens und zum Tempel des heiligen Geistes gewählt, um an der Jungfrau seine Herrlichkeit zu zeigen. Vor diesem Geheimnis muss uns die Grenze unseres Verstandes bewusst werden. Nur Gott hat die Macht Naturgesetze außer Kraft zu setzen. Die Quelle aller Vorzüge und Gnaden Mariens sind in dem Namen "Gottesmutter, Gottesgebärerin" begründet. Wie schon von den Patriarchen, der ersten Jahrhunderte, festgestellt wurde.

Um dieser großen Würde willen, wurde die Jungfrau Maria von Gott frei von Erbsünde geschaffen. Sie ist immer währende Jungfrau und steht fürbittend an der Seite Jesus Christus und sagt uns " Tut was Er euch sagt". Gott achtete den freien Willen Mariens, indem Er den Erzengel Gabriel sandte. Für Maria gelten die Worte des heiligen Paulus, ich lebe, doch Christus lebt in mir, in einem viel tieferen Sinn als für jeden anderen Menschen. Maria fragte Gabriel nicht Warum sondern Wie soll dies geschehen. Es sind besonders drei Mysterien die uns ehrfürchtig staunen lassen:

Erstens das Mysterium der Jungfrau und Mutter, zweitens das Mysterium der Magd und Königin, drittens das Mysterium der alles vermögenden Fürsprecherin.

Maria war im Gegensatz zu der ebenfalls gnadenvollen aber stolzen Eva gegenüber Gott gehorsam und demütig und sprach: "Mir geschehe nach deinem Wort". So wurde sie durch ihren freien Entschluss zur Gottesmutter. Auf Golgota unter dem Kreuz wurden, durch Jesus Christus, alle Menschen dem mütterlichen Herzen Mariens anempfohlen. So wurde die Gottesmutter zu unsrer Fürsprecherin bei Gott in allen Anliegen der Menschheit und auch unsre persönliche Fürsprecherin.

Wenn wir meditierend die Lauretanische Litanei beten erkennen wir: In der Lauretanischen Litanei wird Maria als Urbild und Vorbild der Kirche verehrt. In ihr wohnt, wie auch in der Kirche der Heilige Geist, den wir in der Kirche durch die Sakramente empfangen. So ist die Kirche ohne Maria und Maria ohne die Kirche in ihrer vertrauensvollen Liebe zu Christus nicht vollständig erkannt. Jesus Christus kann durch die theologische Forschung allein nicht so erkannt werden, wie er wirklich ist. Nur die Liebe kann zu ihm gelangen. Das Wort Gottes inspiriert wie wir erkennen können die Tradition, die Schrift und das Lehramt. Der Heilige Geist unterstützt die Entfaltung des Glaubens, wie wir aus der Lauretanischen Litanei erkennen können, nicht nur durch die Schrift.

Auf Maria schauen bedeutet, die Kirche und uns selbst zu sehen, in einem Vorbild, das Gott selbst uns geschenkt hat - für unsere Heiligung. In "Lumen Gentium" des Zweiten Vatikanischen Konzils heißt es: "deshalb blickt die Kirche in ihrer apostolischen Arbeit auch mit Recht auf sie, die Christus das Leben schenkte, der vom Heiligen Geist empfangen und von einer Jungfrau geboren war, damit er durch die Kirche in den Herzen der Gläubigen geboren werde und wachsen könne." und so werden wir seine Glieder und sind so das, was wir empfangen: Geistiger Leib Christi durch den Heiligen Geist. Für alle gilt Jesus Wort, "Ich bin der Weg, die Wahrheit und das Leben." Er ist das Haupt dieses mystischen Leibes.

Menschen guten Willens sind Menschen, die nach der Wahrheit suchen und dann wie Maria diese gefundene Wahrheit gehorsam und demütig annehmen; und so das Geheimnis der Mutter Gottes leben und dem Wort Gottes von Neuem Leben schenken, indem sie dem Wort Gottes in der jetzigen Zeit das eigene Fleisch anbieten.